Margarethenhöhe, Keramische Werkstatt (KWM)

Nachname: 
Ker. Werkstatt Margarethenhöhe
Geburtsjahr: 
1924
Geburtsort: 
Essen
Geburtsland: 
Deutschland
Arbeitszeitraum: 
1924
CV: 

Keramische Werkstatt Margarethenhöhe (KWM) in Essen ist gegründet worden in 1924.
Diese Werkstatt war eine Kunstler- und Kunsthandwerkergemeinschaft. Von Beginn
an den Ideen des Bauhaus verpflichtet. Ins Leben gerufen von Hermann Kätelhöhn,
dem künstlerischen Berater von Margarethe Krupp. Die nach ihr benannte Siedlung
Margarethenhöhe sollte mit keramischem Schmuck ausgestattet werden. 1933 folgt
dann der Umzug der KWM in den Stadtteil Stoppenberg, weil die Nachbarn den
Dreck aus dem Schornstein nicht mehr ertragen konnten. Da war der industrielle
Essener Norden schon besser als Standort geeignet. In den Folgejahren spezialisiert
sich die Werkstatt auf Baukeramik und geht 1968 in den Besitz der Ruhrkohle AG,
der späteren RAG Aktiengesellschaft, über. Nach Still-legung der Zeche Zollverein
betritt Young-Jae Lee, geboren in 1951 in Korea, mit ihrer Mitarbeiterin Hildegard
Eggemann schwarzen Boden. Die KWM  zieht in das ehemalige Baulager der
menschenleeren Zeche. 2006 übernimmt Lee die Werkstatt von der RAG. Ein Gebäude
dient als Ausstellungsraum, im anderen finden sich die Werkstatt sowie Arbeits-
und Wohnräume. Die Regale voller Bildbände, an den Wänden Kunst, Blumenmotive und
Fotos niederländischer Architektur. Ein flaches Podest kann für asiatische
Tee-Zeremonien und zum Schlafen genutzt werden. Der Kaffee wird natürlich im
hausgemachten Geschirr serviert. (Text von Volker K. Belghaus für Kultur west.de, 2011)

Über Young-Jae Lee
Young-Jae Lee wurde 1951 in Seoul geboren, studierte dort Kunsterziehung;
später in Deutschland folgten das Studium der Keramik und der Formgestaltung
an der Fachhochschule Wiesbaden. Ab 1978 hatte sie eine eigene Werkstatt bei Heidelberg und
war für drei Jahre künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Gesamthochschule Kassel. Seit 1987 ist sie bei der KWM und nimmt, gemeinsam
mit Hildegard Eggemann, das Manufakturprogramm wieder auf; eine Geschirrserie,
deren 25 Grund-elemente sich nach den formalen Gestaltungsprinzipien des Bauhauses
richten. Diese Tradition wird auch in der Pressmarke und heutigem Signet deutlich,
die die Werkstatterzeugnisse seit 1930 führen.

Abbildung: Margarethenhöhe - Töpfer Will Lammert?, 1930s.

 

Werke des Künstlers: 

Die auf der Töpferscheibe gedrehten Stücke sind aus Westerwälder Steinzeugmasse.
Der Schrühbrand erfolgt im Elektroofen bei etwa 960 °C. Die Glasuren mit ihren
matten bis glänzenden Oberflächen und den aufeinander abgestimmten sechs Farben
werden dann im Gasofen bei circa 1300 °C in reduzierender Atmosphäre gebrannt.
Es werden ausschließlich umweltschonende Materialien und Fertigungsverfahren angewandt.